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Point of no return ist längst überschritten

Wir haben es getan. Wir tauschten heute um 14.15 Uhr unsere ausgeprägte und routinierte Komfortzone durch Ungewissheit, Unstetigkeit und Unbequemheit. Zeit also, kurz einen Blick auf die vergangenen Wochen zu werfen.

Die Tage waren allesamt fürchterlich lange, geschmacklos und zäh, ähnlich wie zu oft gekauter Kaugummi. Denn die schöne Vorfreude auf den Tag der Abreise wandelte sich immer öfters in Ungeduld. Dazu gestellten sich viele emotionale Momente der Verabschiedung und Stunden der Vorbereitung. Alles zusammen ein Mix, der in uns eher keine Freudensprünge hervorrufte.

Während die Zeit also so vor sich hin tröpfelte, konnten wir deutlich spühren, wie sich eine Sache markant veränderte. Ist nämlich der Point of no return einmal überschritten, wie in unserem Fall seit die Wohnung und die guten Jobs gekündigt sind, nehmen die kritischen und teils mühsamen aber auch oftmals durchaus berechtigten Fragen oder Bemerkungen stetig ab. Hier mal eine unvollständige Sammlung ebendieser Fragen und Aussagen von unterschiedlicher Art und Qualität:

  • Ihr zerstört eure Zukunft.

  • Ihr findet nie wieder ein Job!

  • Was ist, wenn ihr unterwegs Krank werdet oder verunfallt?

  • Lohnt es sich interessante und gut bezahlte Jobs aufzugeben?

  • Gebt euer Geld besser für etwas anderes aus.

  • Ist das nicht gefährlich?

  • Es ist gefährlich.

  • Wo werdet ihr nach der Reise wohnen?

  • Wann kommt ihr zurück?

  • Ihr solltet eine Familie gründen, nicht reisen.

  • Wohin wollt ihr reisen?

  • 24 Stunden aufeinander? Das wird eine Beziehungsprobe!

Da diese Fragen immer weniger wurden oder unsere Antworten immer routinierter (vage Antworten zeigten sich am effektivsten), konnten wir endlich unsere eigenen offenen Fragen an das Vorhaben Weltreise erkennen:

Wie fühlt es sich wohl an, das open end Reisen?

Wann packt uns das Heimweh so richtig?

Wohin führt es uns physisch und psychisch?

Wann werden wir müde vom Reisen? Müde davon neue Dinge zu entdecken und jeden Tag Entscheidungen zu treffen?

Wann vermissen wir die Schweiz und was genau?

Werden wir die Entscheidung je bereuen?

Haben wir das Richtige genügend eingepackt?

Genügt unser Budget?

Was wird uns am meisten ins Staunen versetzen?

Wir sitzen also heute hier am Gate, mit vielen Fragen und wenig Antworten. Unser Magen ist leicht flau, aber die Vorfreude auf die Abenteuer steigt. Unsere Gefühle können wir nicht beschreiben, weil wir sie selbst noch nicht richtig benennen können. Gewissenheit haben wir nur darüber, dass wir uns darauf freuen Antworten auf alle Fragen zu finden. Es fühlt sich irgendwie genau so chaotisch an, wie wir denken, wie es sich zu Beginn einer langen Reise anfühlen sollte.

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